Bericht unserer L’AIR-Woche in Kamenz 2022


Nach einem Trainingslager auf der Hahnweide, auf dem wir Flo und Jan kennenlernten, gingen wir auf deren Hinweis ein, an der L’AIR-Woche 2022 in Kamenz teilzunehmen. Da Sophie derzeit über kein Zugfahrzeug mit Anhängerkupplung verfügen konnte, war klar, dass ich die Ls4 B1 an meiner Kupplung nach Kamenz ziehen würde. Dann aber meldete auch Michael Interesse an der Woche an, bekam aber keine Lehrgangszusage mehr, wollte aber trotzdem mit der Ls1-f mitfahren als erweiterte Rückholmannschaft für Sophie.

Leider nahm er auch eine Erkältung mit, sodass an Fliegen in Kamenz nicht zu denken war. Als Mitglied in Beilngries entschieden wir uns, dass er die Ls4 zieht und ich unsere Ls1-f.

Am Abend des 13.08.2022 kamen wir in Kamenz an. Wir wurden sofort von Reik und Max freundlich empfangen und bekamen die ersten Instruktionen, wo wir Hänger und Wohnmobil abstellen sollten. Den Insassen eines Heißluftballons, der den Platz niedrig überquerte, winkten wir – das war eine erste tolle Stimmung am Platz.

Schnell fühlten wir uns am Platz wohl und schätzten die kameradschaftliche Atmosphäre aller Leute am Platz sehr insbesondere der Frauen und Männer, die sich jeden Tag um unser leibliches Wohl sorgten. Eine solche Aufnahme und Bewirtung durch den Verein am Platz habe ich bei all meinen Fluglagern noch nicht erlebt.

Das Wetter war uns wohlgesonnen. Es war bis auf den Samstag, an dem es tatsächlich auch mal geregnet hatte, durchweg schön und Sophie konnte drei sehr interessante Flüge im Team mit Jan durchführen, davon 2 über 500 km –https://www.weglide.org/flight/210712, https://www.weglide.org/flight/211141, offensichtlich die neue Norm von Sophie.

Sophie landete bei den 500ern jeweils nach 19:00 Uhr, sodass wir zunächst die Ls4 stehen ließen und zum Essen gingen, bevor wir dann danach im letzten Tageslicht abbauten.

Onda, die liebste Flugplatzhündin, die ich je erlebt habe, hatte alles im Griff und kannte sich überall aus. Hayung hat sie offensichtlich vorbildlich erzogen.

Die Organisation der Briefings und Debriefings, sowie der ganzen Startaufstellung und der Schlepps erfolgte sehr professionell. Man merkte deutlich, dass dieser Lehrgang nicht das erste, sondern das 11. Mal stattgefunden hat. Jan, Moritz und Tom führten sehr gut durch die Briefings und die sehr interessanten Vorträge, sodass der Lernprozess nicht nur aus dem Fliegen im Team, sondern auch in der Theorie und in einem vorbildlich kameradschaftlichen Miteinander bestand. Michael, der ja wegen seiner Erkältung nicht fliegen konnte, hat trotzdem den Aufenthalt und die vielen interessanten Gespräche sehr genossen.

Ein besonderes Erlebnis waren für mich die Schlepps mit der Wilga. Sie wird durch einen Breezer ersetzt werden, der nicht minder gut schleppt, aber halt den Zauber der Wilga nicht wirklich ersetzen kann.

Ich selbst konnte in kleiner Form nach unserem Fluglager in Klix 2015 ein weiteres Mal die interessante Landschaft in Sachsen bewundern. Da ich im Interesse einer möglichen Rückholaktion kein Außenlanderisiko eingehen wollte, beschränkte ich mich auf kleinere Flüge, die aber nicht minder genussreich waren.

Am zweiten Tag war die Basis am Rand des Erzgebirges bis 2400 m hoch und ich merkte deutlich, wie auch bei mir der Trainingseffekt erkennbar war.

Am Freitag war dann erwartungsgemäß das Wetter nicht wirklich fliegbar und wir machten einen Ausflug nach Dresden. Es ging zunächst in die Elbe Flugzeugwerke. Hier wurden uns in der beeindruckenden Halle die Umbauten von 3 A330 gezeigt. Ich habe noch nie einen in dieser Art freigelegten Innenausbau eines Widebody Airliners gesehen. Die Masse der Kabelbäume erschlägt einen schier beim Glauben, dass hier alles wohl richtig angeschlossen werden wird.

Danach schwenkten wir von der Technik zur Kultur und spazierten durch die Innenstadt von Dresden. Die Elbe hatte wirklich sehr wenig Wasser.

Abschließend machten wir es uns in einem Café bei einem Schwarzwaldbecher und ähnlichen Köstlichkeiten bequem, die uns zu unserer Überraschung Hayung komplett bezahlte. Er hatte es genossen, „dass wir ihn mitgenommen haben“.

Am Samstag hat es dann den ganzen Tag geregnet und wir haben den Tag aber mit interessanten Vorträgen (Regeln des Teamfliegens) und Gesprächen genutzt. Sonntag Morgen haben wir dann noch einmal gemeinsam gefrühstückt und uns dann von allen verabschiedet im Gefühl, nein im Entschluss, nächstes Jahr unbedingt wieder hierher zu kommen zur 12. L’AIR-Woche in Kamenz.

Wir haben eine beeindruckende Segelflugwoche erlebt mit viel schönem Wetter, interessanten und lieben Leuten in nahezu familiärer Atmosphäre und einer sehr professionellen Organisation des ganzen Start- und Flugbetriebs in den Teams. Diesem Verein gebührt großer Respekt für ein sehr lehrreiches Fluglager 2022 – nicht nur bezüglich des eigentlichen Fliegens!

07.09.2022

Bertram, Sophie, Michael