„Sierra Kilo Guten Flug und viel Spass!“ Mit diesen Worten verabschiedete uns Ralph aus der Platzrunde. Wir, das sind Britta, die Dimona und ich. Ein langgehegter Traum soll heute in Erfüllung gehen. Ich habe mir schon lange einmal gewünscht, den Flugplatz in Peenemünde anzufliegen. Über’s Meer raus zu starten stellte ich mir immer großartig vor. Einen Versuch mit dem Ogar gab’s vor Jahren schon mal. Der endete in Strausberg wegen aufliegenden Wolken.
Nun also mit der Dimona. Die Reichweite und die Geschwindigkeit des Gerätes würden es wohl zulassen, morgens hin und abends wieder zurückzufliegen.
Gesagt, getan. Flugvorbereitung, Flugzeug durchgucken, tanken…alles das war schon am Vorabend erledigt. Schließlich wollen wir gegen 10 weg sein. Es wird dann aus den üblichen Gründen 10:30 Uhr. Aber egal, wir sind in der Luft. Und was für eine Luft! Die Sicht geht bis sonstwohin. Ungefähr zwei Stunden Flugzeit hatte ich ausgerechnet. Erstmal über bekanntes Gelände. Senftenberger See, Welzow… der Vorgarten gewisser weise. Britta hat die ganze Navigation übernommen und so kann ich das Fliegen pur genießen.
Eggersdorf und VOR Fürstenwalde bleiben hinter uns (ja, wir haben diese vorsintflutliche Navigationsart genutzt). Berlin erscheint im westlichen Dunst. Wer gut hinguckt, sieht sogar den Fernsehturm….
Unter uns ziehen malerische märkische Städtchen dahin…
Das Schiffshebewerk Niederfinow mal aus einer ganz anderen Perspektive.
Dann geht’s weiter über doch eher unspektakuläre Landschaften gen Norden. VOR Friedland ist unser nächstes Ziel. Immer wieder kleine, verschlafene pommersche Dörfer…. Wie zum Beispiel Sarnow bei Anklam. Nebenbei, in diesem Dorf habe ich mit meinen Eltern drei Jahre meiner Kindheit verbracht.
Aber dann ist es soweit. Wir sind fast am Ziel. Usedom liegt zum Greifen vor uns. Der erste markante Blickpunkt ist die Peene-Werft in Wolgast. Hier wurden mal Schnellboote für die Volksmarine gebaut.
Nun heißt es, sich in die Platzrunde einzufädeln. Laut Anflugblatt liegt sie bei 800ft MSL. Das erscheint erstmal niedrig. Aber letztendlich heißt das in dieser Gegend auch 800ft über Grund. Auch nicht soviel anders als in Kamenz.
Der Gegenanflug geht direkt über den Peenestrom. Man erkennt gut das Museum auf dem Gelände der ehemaligen Versuchsanstalt und das russische U-Boot, welches dort zu Museumszwecken „geparkt“ ist.
In Betrieb ist die Piste 31. Bedeutet, man fliegt über den Wald an. Und das ist… sagen wir „interessant“. Die Böen sind nicht unbeachtlich. Und kommen straff von der (See)Seite. Zum Glück ist die Bahn mal für ganz andere Fluggeräte konzipiert worden und entsprechend lang.
Schließlich sind wir nach 2h und 10min unten… und das Flugzeug noch benutzbar.
Flugzeug abstellen, zusehen, dass das Gespräch mit dem sehr mitteilsamen Flugplatzchef nicht allzu lang wird und Fahrräder ausleihen. Die sollte man allerdings vorbestellen. Wir erwischen die letzten beiden. Die Besatzung nach uns muss laufen. Und dann… Fisch essen und baden gehen. Was man hier so macht.
Die Ostsee ist dann doch wärmer als erwartet.
Letztlich ist die Zeit dann doch recht kurz, denn gegen vier müssen wir ja schon wieder den Rückweg antreten. Davor noch tanken und bezahlen… man kommt halt nicht drumherum…
Und der erwähnte Abflug übers Wasser.
Vom Rückweg gibt’s keine Bilder, denn das wären die gleichen, wie auf dem Hinweg. 🙂
Es war ein gelungener Flug und ein sehr schöner Tag. Empfehlenswert!
Britta & Micha