Erfahrungsbericht L“air“woche 2023


von Klara Neumayr

Meine Erfahrung mit der Kamenzer L’Air Woche begann im Sommer 2022, als mir meine Freundin Sophie nach ihrer Rückkehr aus der damaligen L’Air-Woche schwärmerisch von ihren Erfahrungen berichtete. Lang hat sie dann nicht gebraucht, mich zu überreden zur L’Air Woche 2023 mitzukommen. Sie versprach mir eine entspannte Atmosphäre, lustige Teilnehmer, starke Trainer und ein spannendes Fluggebiet. Und genauso kam es dann auch:  

Direkt nach der Ankunft traf ich am Zeltplatz meine zukünftige Teamkollegin Svenja. Da wir das gleiche Segelflugzeugmuster fliegen – LS 7 – haben wir gleich fleißig angefangen uns auszutauschen. Nach einem kleinen Eröffnungsbriefing gab es köstliche Langos, liebevoll zubereitet von den zahlreichen Helfern der Kamenzer Flugplatzjugend. Der Maßstab für die Verpflegung wurde also hoch angesetzt, konnte aber in den folgenden Tagen u.a. mit Burger, Rollbraten und Quarkkartoffeln noch übertroffen werden. Nach dem Aufstehen wurden wir ebenfalls jeden Tag mit einem fertig aufgetischten Frühstück erwartet. So ein Luxus! Wir waren also bestens umsorgt und konnten unsere volle Aufmerksamkeit dem Fliegen widmen.  

Die Tage starteten mit einem ausführlichen Briefing. Nach dem Wetter wurden die wichtigsten Luftraumbeschränkungen wiederholt und anhand einer Checkliste konnte jeder für sich überprüfen, ob er oder sie sich an dem jeweiligen Tag flugbereit einschätzte. Das fand ich sehr sinnvoll und hat sicherlich zur allgemeinen Sicherheit beigetragen. 

Am Anfang der Woche wurden alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf Basis eines zuvor ausgefüllten Fragebogens einem Team von 1-2 Personen zugeteilt. Nach dem allgemeinen Briefing blieb genug Zeit in den Kleinteams zu besprechen auf was man an diesem Tag den Trainingsfokus legen wollte.

Der erste Tag bescherte uns niedrige Basen und schwache Thermik. Wir meisterten trotzdem einen 2h AAT und konnten erste Eindrücke der Umgebung sammeln. Bei der ein oder anderen Rückholtour konnten wir unser geographisches Wissen auch am Boden vertiefen.

Die eindrucksvolle Seenlandschaft südlich Sprembergs und die großen Tagebauten und Wälder begeisterten mich sofort und ich war sehr gespannt auf die nächsten Flüge.  

Danach folgten mehrere Tage mit nur sehr kurzen Flügen im Platzbereich bei denen wir aber die unmittelbare Gegend gut kennen lernen und genießen konnten. An einem der Tage durften wir alle einmal den platzansässigen Bocian und Puchacz ausprobieren, für viele von uns gleich zwei neue Muster im Flugbuch. Zur Abkühlung ging es abends meistens in den Teufelsbruch, einem renaturierten Steinbruch mit besonderer Atmosphäre. Zusätzlich wurden die Zeit mit interessanten Vorträgen zu ‚Thermik suchen und finden‘, ‚Optimierter Endanflug‘ und ‚E-Glide in Pavullo‘ überbrückt.  

Insbesondere den optimierten Endanflug konnten wir am vorletzten Tag beim Fliegen eines 3h AAT über die polnische Grenze, an Cottbus vorbei und südlich des Spreewalds wieder zurück Richtung Kamenz trainieren. Bei unseren Vor- und Nachbesprechungen ist mir auf jeden Fall das eine oder andere Lichtlein aufgegangen.  

Der letzte Tag brachte einen sehr schönen Flug ins Erzgebirge bis kurz hinter Großrückerswalde und noch einmal zurück Richtung Osten über die Grenze. Unser Trainer Markus kennt die Gegend bestens und so wurde der Flug zu einem wahren Sightseeing-Erlebnis. Von dem Flug wird mir auch unser Gleitflug von Pirna bis Rothenburg in Erinnerung bleiben bei dem wir uns konsequent überwinden konnten nicht in schwachen Bärten einzukurbeln. Belohnt wurden wir dann mit einem 3 m/s Bart, der uns 900 m Höhengewinn brachte. Auch hier hats bei mir wieder geklingelt und in meinem Hirn ist ein Licht aufgegangen.  

Im Großen und Ganzen fliegerisch also eine sehr aufschlussreiche Woche: ich konnte nicht nur ein für mich noch unbekanntes Fluggebiet kennen lernen, sondern auch streckenflugtaktisch viel mitnehmen. Vielen Dank an Markus für das effektive Training. Großen Dank auch an Tom und Jan für die einwandfreie Organisation und Leitung des Fluglagers. Ein großes Dankeschön an die Flugplatzmannschaft, die sämtliche Aufgaben so einwandfrei und gut organisiert ausgeführt haben, dass es für alle Teilnehmer eine absolut entspannte Woche war!

Zu guter Letzt noch der Dank an alle anderen Teilnehmer & Teilnehmerinnen, Trainer und Helfer, die für eine einzigartige und freundliche Atmosphäre gesorgt haben.